Marktleben von Alters her - crempa

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Marktleben von Alters her

Marktplatz
1597: Zwei Jahrmärkte in Krempe

Der Marktplatz erhielt seinen Standort vermutlich schon zur Zeit der Stadtgründung Krempes.  Leider liegt weder hierzu noch zur Verleihung des  Marktrechts Quellenmaterial vor. Letztere dürfte jedoch spätestens in Zusammenhang mit der Verleihung des Stadtrechts im ausgehenden 13. Jahrhundert erfolgt sein. Die kleine Schnitzfigur auf der Konsole an der Ostseite des Rathauses (Wilder Mann mit dem Reichsapfel in der Hand) symbolisiert diesen Rechtsstatus.

In seiner 1597 abgeschlossenen Landesbeschreibung der Cimbrischen Halbinsel berichtet Heinrich Rantzau u.a. über Krempe: "Zwei Jahrmärkte hält man ab, den einen Sonntag vor dem Tag der hl. Margarete (am 19. Juli), den anderen acht Tage nach St. Gallus (am 23. Oktober)."

Solche Jahrmärkte waren große Ereignisse für die Stadt selbst und auch für die Region. Sie kamen im Mittelalter auf und hatten für die Stadt wirtschaftliche Bedeutung, da nicht nur landwirtschaftliche und handwerkliche Produkte der Umgebung zum Angebot kamen, sondern auch reisende Händler daran teilnahmen - größere Märkte zogen zudem Gaukler und anderes fahrendes Volk an. Außerdem trugen die Reisenden Nachrichten aus aller Welt in die recht abgeschotteten Gegenden und weiteten so die Weltsicht ihrer Bewohner.

Darüber hinaus dürfte der Platz in der Festungszeit als Aufmarschplatz genutzt worden sein.
Um 1850, als Krempes wirtschaftliche und strategische Bedeutung gegenüber der soeben beschriebenen Zeit drastisch gesunken war, berichtet die Topographie von Holstein von zwei großen Krammärkten, die jeweils von Mittwoch bis Freitag  gehalten wurden: zum einen vor Lätare (= dritter Sonntag vor Ostern) und zum anderen in der vierten Woche nach Michaelis (29. September). 

  
Eine herausragende Tradition sind heute noch die Vorführungen der Fahnenschwenker im Rahmen der Gildefeierlichkeiten auf dem Marktplatz. Sie werden von der "Alten Kremper Stadtgilde von 1541" veranstaltet und finden in jedem Jahr am Montag nach Johanni (= Montag nach dem 24. Juni) statt.


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